Fibonacci beim Trading
Die Fibonacci-Zahlen stammen von Leonardo da Pisa, genannt Fibonacci, einem Rechenmeister aus Pisa, der feststellte, dass viele, wenn nicht sogar alle, Vorgänge in der Natur den Gesetzen der Fibonacci-Reihe folgen. Leonardo da Pisa war ein echtes Mathegenie, viele seiner Erkenntnisse, die auch fernöstliche und antike Lehren einbezogen, wurden noch Jahrhunderte später nicht richtig verstanden. Heute gilt das Meiste als gesichert und auch im Bereich des Forex-Handels haben die Fibonacci-Zahlen eine Bedeutung.
Die Fibonacci-Reihe
Aus dem exponentiellen Anwachsen der Population von Kaninchen konstruierte Fibonacci seine berühmte Zahlenreihe, die sich aus der Addition von Vorgängerzahlen ergibt: 0 + 1 = 1, 1 + 1 = 2, 1 + 2 = 3, 2 + 3 = 5 und so weiter bis in die Unendlichkeit. Das allein erscheint simpel, Fibonacci stellte jedoch fest, dass es kritische Punkte gibt, die sich durch den Quotienten zweier aufeinanderfolgender Zahlen der Fibonacci-Reihe ergeben und die sich dem sogenannten Goldenen Schnitt nähern, wie später auch Johannes Kepler nachwies. Dieser Goldene Schnitt, den antike Ästhetiker schon kannten und anwandten, ist ein Naturgesetz, er findet sich nicht nur bei der Vermehrung von Kaninchen, sondern auch im Größenverhältnis eines Baumes zu seinen Ästen, der Äste zu den Zweigen, in Planetenbahnen und natürlich auch in der Wirtschaftsentwicklung.
Bei der Bewegung von Börsenkursen konnte nachgewiesen werden, dass diese sehr oft und teilweise unglaublich präzise an Extensions (Ausdehnungen) von Fibonacci-Zahlen beziehungsweise ihrer Quotienten (dem Goldenen Schnitt) enden. Nun könnte man spekulieren, dass einfach viele Trader und große Investoren die Zahlen kennen, anwenden und sich daher alle am entsprechenden Punkt gleich verhalten. Dem ist aber nicht so. Viele Trader kennen die Zahlen nicht oder wenden sie nicht an, und institutionelle Investoren haben gänzlich andere Motive zum Kaufen und Verkaufen als Fibonacci-Zahlen. Dennoch funktionieren diese.
Praktisches Fibonacci-Trading
Trader und ihre modernen Computer-Programme definieren sogenannte Fibonacci Retracement Levels, das sind die Punkte, an denen Trends enden, beginnen können oder sich Reversals bilden. Drei der wichtigsten Levels sind die Ausdehnungen um das 0,382-, 0,500- und 0,618-Fache. Es gibt noch wesentlich mehr Fibonacci-Retracements, sie sind in PC-gestützten Programmen, etwa dem Metatrader, implementiert. Das bedeutet in der Praxis, dass sich ein Trend entwickelt, der Kurs in eine bestimmte Richtung läuft und an einem bestimmten Punkt einen Rücksetzer bildet (Retracement), welcher exakt das 0,382-Fache der vorherigen Bewegung ausmachen kann, auch das 0,5-Fache oder das 0,618-Fache. An diesen Stellen können Verlustbegrenzungsstopps platziert werden, ebenso kann an diesen Stellen ein Neueinstieg in die Trendrichtung programmiert werden. Das hätte den Vorteil eines sehr knappen Stopps, denn wenn der Fibonacci-Punkt durchbrochen wird, findet meist etwas anderes statt, was dann einer neuen Analyse bedarf.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.