Erfolgsoptimierung durch die richtige Analyse technischer Indikatoren
Wer erfolgreich an den Finanzmärkten dieser Welt handeln will, benötigt neben einem guten Risiko- und Money-Management, das vor einem totalen Kapitalverlust schützt, eine bewährte Strategie, die auf Dauer nach Kosten für Ordergebühren und Slippage positiv ist. Je nach Anlegertyp, Finanzinstrument und Zeithorizont bieten sich verschiedene Handelsstrategien und Prognosemodelle an, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Eines der nützlichsten Hilfsmittel sind technische Indikatoren, die von vielen privaten wie institutionellen Anlegern zu verschiedenen Zwecken mit Erfolg genutzt werden.
Allgemeine Informationen zu technischen Indikatoren
Nicht nur, dass es eine Unzahl verschiedener technischer Indikatoren gibt, sie können zudem auf fast jeden beliebigen Finanzmarkt angewandt werden, die Zeitebene kann frei gewählt werden, es können verschiedenen Analyseverfahren genutzt werden und sie können sowohl als reine Signalgeber wie auch als Timing-Instrumente verwendet werden. Daher stellen technische Indikatoren auch für einen fundamental orientierten Anleger eine ideale Ergänzung dar, der vielfach zwar eine Ahnung hat, in welche Richtung der Markt sich nach den sachlichen Fakten bewegen müsste, aber unsicher ist, wann sich ein günstiger Kaufs- und Verkaufspunkt ergibt. Technischen Indikatoren nutzen die Kurswerte des jeweiligen Marktes über einen definierten Zeitraum, um durch mathematische und statistische Berechnungen Ausgabewerte zu erhalten, die zumeist grafisch dargestellt werden, so dass es möglich ist, die Zustände des Marktes objektiv zu erfassen. Obwohl es eine Vielzahl technischer Indikatoren gibt, kann grundlegend zwischen zwei verschiedenen Modellen unterschieden werden: den Trend-Indikatoren und den Momentum-Indikatoren.
Trend-Indikatoren
Trend-Indikatoren sollen zumeist bestimmen, ob der Markt sich aktuell in einem Trend befindet oder seitwärts tendiert. Sie dienen in der Regel nicht primär dazu, eine Kauf- oder Verkaufsignal zu generieren, sondern legen gewöhnlich nur fest, ob ein Markt antizyklisch gehandelt werden sollte oder trendfolgend. Der bekannteste Trend-Indikator ist der von Welles Wilder konzipierte ADX-Indikator oder der MACD-Indikator, der trotz relativ einfacher Berechnung auf Grund seiner Zuverlässigkeit von vielen Handelssystemen zur Bestimmung der Marktlage genutzt wird. Der Gedanke hinter dem ADX-Indikator ist, die Differenz von Tageshöchst- und Tagestiefstkurs über eine definierte Zeitperiode zu vergleichen. Das Ergebnis ist ein kalkulierter Wert, der ein Minimum von null und ein Maximum von 100 haben kann. Der ADX-Indikator deutet dabei nur an, ob bei einem Markt ein Trend vorliegt, nicht aber, in welche Richtung der Trend sich bewegt, weswegen beispielsweise ein rapide fallender Markt, der sich in einem starken Trend befindet, von einem steigenden ADX begleitet wird. Generell wird gesagt, wenn der Wert des ADX-Indikators unter 30 liegt, muss von einem Seitwärtstrend ausgegangen werden, wenn er jedoch über 30 liegt, kann von einem Trendmarkt ausgegangen werden, weswegen antizyklisches Handeln höhere Risiken birgt.
Momentum-Indikatoren
Momentum-Indikatoren messen die Schwungkraft des Marktes und dienen dazu, überkaufte und überverkaufte Preisebenen ausfindig zu machen. Ihr wichtigstes Merkmal ist, dass mit ihnen die Beschleunigung oder Verlangsamung der Marktbewegung erfasst und bei Bedarf grafisch dargestellt werden kann. Sie helfen nicht nur dabei, innerhalb weniger Sekunden einen Eindruck von der Marktlage zu gewinnen, vielmehr ermöglichen sie auch einen objektiven Vergleich. Der bekannteste Momentum-Indikator ist die Rate of Change (ROC), die nicht nur relativ zuverlässig den momentanen Zustand des Marktes aufzeigen kann, sondern zudem auch sehr einfach in der Berechnung ist: Es muss lediglich der aktuelle Kurswert durch den Kurswert vor n-Kureinheiten dividiert werden, und das Ergebnis wird mit 100 multipliziert. Ähnlich wie beim ADX-Indikator zeigt die Rate of Change nur bedingt die Richtung des Marktes an, weswegen ein steigender Wert nicht zwangsläufig mit einem steigenden Markt einhergehen muss.
Gewöhnlich wird gesagt, wenn der Indikator sich in einem Bereich bewegt, der als überkaufte Zone definiert wird, ist der Markt zu stark gestiegen und ein antizyklisches Handeln in Form eines Verkaufes ist zweckmäßig. Analog ist es angebracht, einen Markt zu kaufen, wenn der Momentum-Indikator sich in einem Bereich bewegt, der als überverkaufte Zone definiert wird. Das Problem solch einfacher Regeln ist, dass ein Momentum-Indikator während eines Trendmarktes häufig über einen sehr langen Zeitraum in der überkauften oder überverkauften Zone verweilt. Daher generieren antizyklische Strategien, die sich lediglich auf Momentum-Indikatoren verlassen, insbesondere in Trendmärkten hohe Verluste, was sie unrentabel macht. Ein sinnvoller Handel ist möglich, wenn Momentum-Indikatoren mit Trend-Indikatoren kombiniert werden, so dass Momentum-Indikatoren nur Beachtung geschenkt wird, wenn kein aktueller Trend vorherrscht.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.