Ist der Forex Millionär pleite?
Eine Million würde jeder gerne verdienen, am besten geht das natürlich im Casino, oder eben beim Aktien- und Devisenhandel, zumindest wenn man den "Erfolgen" mancher Gurus glauben schenken möchte. Hier bei Forextotal wurde auch schon über das Projekt Der Forex Millionär von Kay Brendel berichtet. Kay, der nach eigenen Angaben viele Schulden hatte, wollte innerhalb von einem Jahr aus 1.000 Euro eine Million machen. Geschafft hat er ebenfalls nach eigenen Angaben "nur" 75.000 Euro. Trotzdem beachtlich, wenn es wirklich kein Fake war.
Nach einem Jahr hat Kay dann das Projekt neu gestartet und erst mal wieder mit 5.000 Euro als Startkapital begonnen, diese hat er jedoch inzwischen auf 1.700 USD herunter gewirtschaftet, so wie man es in seinem MT4i-Account einsehen kann. Bis zu diesem Punkt hat der gute Kay ständig über seine neuerlichen Verluste gejammert und dem Markt die Schuld gegeben. Allerdings sollte ein "Profi" niemals seinen Verlusten nachweinen, den Markt nüchtern betrachten und nicht emotional werden. Emotionen sind der Anfang vom Ende beim Trading.
Seinen Blog hat Kay seit Ende März auch nicht mehr mit neuen Beiträgen befüllt. Der letzte Eintrag ist über seinen Besuch der Trading-Messe Invest. Wo er ein kleines Interview gegeben und die Werbetrommel für sein Buch gerührt hat. Das Buch gibt es inzwischen bei Amazon zu kaufen, hat aber eher schlechte Bewertungen. So soll es nur ein Abklatsch der Blog-Inhalte sein, ohne konkreten Tradingplan und ohne genaue Strategie.
In dem Buch werden keinerlei Grundlagen des FX-Handels, keine Handelsstrategien, Tradingplan, Setups oder dergleichen beschrieben. Es handelt sich lediglich um ein privates Tagebuch des Autors. Und leider noch nicht mal das - auch viel Privates bleibt dem Leser verschlossen.
Ohne aktuelle Inhalte in seinem Blog und weiteren Erfolgen, wird das Projekt des Forex Millionärs immer unglaubwürdiger. Selbst wenn die Zahlen aus dem ersten Jahr wirklich echt waren, hatte das mehr mit Glück zu tun, als mit Trading-Fachwissen. Kay macht sehr viele Anfängerfehler, angefangen von den Emotionen beim Trading, bis hin zu Strategien, mit denen man sein Geld verbrennt. Läuft der Kurs nicht in die gewünschte Richtung, werden Re-Orders gesetzt, was man natürlich nicht unbedingt machen sollte. Der Kurs folgt dem Markt und nicht der eigenen Erwartung. Mit Re-Orders wird es daher auch nicht besser.
Bevor man also ein solches Projekt startet, sollte man sich realistische Ziele setzen und genügend Fachwissen aufbauen. Aus tausend Euro eine Million zu machen, ist kein realistisches Ziel. Sich Geld zum Traden zu leihen, weil man Schulden hat, ist ebenso ein absolutes No-Go. Nichts ist so sicher wie der Verlust. Gewinne muss man sich erarbeiten und Verluste bekommt man geschenkt. Wer diese Prinzipien nicht verinnerlicht, der wird kaum ein Vollzeit-Trader werden, der von den Gewinnen auch leben kann. Mit 75.000 Euro abzüglich Steuern, Schulden und neuerlichen Verlusten, reicht das Ergebnis noch nicht mal für ein geregeltes Einkommen, geschweige denn ist es der große Reichtum.
Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.
12 Kommentare
Ich habe nun schon sehr viele Kommentare und Berichte über den "Forex-Millionär" Kay Brendel gelesen und gesehen. In allen Berichten und Kommentaren, wie der vorangegangene scwingt meiner Meinung nach sehr viel Neid und Mißgunst mit. Kay hat mit seinem täglichen Videotagebuch etwas gemacht, was vor ihm eigentlich noch niemandem eingefallen ist. Meines Erachtens nach hat Kay aufgezeigt, dass das Traden sowohl Sonnen und auch Schattenseiten hat, die einem Neuling auf diesem Gebiet überhaupt nicht bewußt sind.
Zum Thema tägliches Videotagebuch. Jeder, der versucht hat nur ein Monat lang zu einem bestimmten Thema 10 min darüber zu reden, kann erkennen, wieviel Arbeit es ist einen täglichen Bericht abzuliefern. Ich finde, dass was Kay Brendel auf die Beine gestellt hat sehr mutig und Dank seines Videotagebuches dürfte es so manchen gereizt haben selbst mit dem traden anzufangen.
Kay Brendel hat es geschafft und allein das zählt. An die Leute, die seinen Erfolg für einen Fake halten sei gesagt. Kay hat es drauf, denn wer bei Godmodetrader Webinare gibt, der muß etwas vom Traden verstehen.
Er könnte doch einfach mal seinen aktuellen Status mitteilen. Egal ob es nun "Ich mach Pause" oder "Ich bin pleite" ist. Ein Beitrag vom März ohne irgendwelche Hinweise, wo das Projekt gerade steht, ist nicht gerade ein Zeugnis von Erfolg. Wenn man in seinen MT4i-Account schaut, steht da: "256 closed orders with total profit of USD -2 692.46". Getradet hat er also in den letzten Monaten, allerdings ohne Erfolg.
Also mal ganz ehrlich, ich bin vor einigen Tagen zufällig auf das Buch gestossen und habe es gekauft. Nach dem ich es hier gegooglet habe, bin ich auf eure Seite gestossen (deshalb schreibe ich auch erst so spät hier...).
Clever gemacht, "Negativ-Artikel" über andere erzeugt nämlich auch Aufmerksamkeit auf die eigene Seite. ;-))
So oder so, ich denke in seinem Buch hat er es doch deutlich gemacht (und zwar mehrfach), dass ihm im Nachhinein klar wurde, dass die Vorstellung aus 1000 1.000.000 zu machen naiv war. Er hat letztlich nichts weiter gemacht, als eben diese Erfahrung mitzuteilen.
Und ich finde aus 1000 75000 zu machen, ist auch eine Top-Leistung (besonders als "Anfänger").
Ich weiß nicht, warum es des Deutschen Lieblingsbeschäftigung immer sein muss, anderen Menschen ihren Erfolg madig zu machen. Er hatte damals gesagt, er wollte es innerhalb eines Jahres schaffen, innerhalb dieses Jahres hat er doch regelmäßig geschrieben, oder nicht?
Und ist es jetzt seine Pflicht, sich "abzumelden"? Das ist doch Kinderkram, mal ehrlich. Ein Jahr, das ist längst vorbei, wer sich dafür interessiert, was er gerade macht, kann ihm ja mal eine (nette!!!) Email senden.
Diese Gier nach "Ich will wissen, wo du stehst, am liebsten wäre es mir, du erzählst mir, du bist gescheitert, dann kann ich über dich lachen."
Sorry, eurer Artikel sieht mir sehr danach aus. Und ich weiß immer nicht, warum man das auf diese Weise immer schreiben muss...
Nun, ich verfolge das Projekt fast vom Start weg. Natürlich hat er Fehler gemacht, war naiv und hat aber trotzdem eine beachtliche Leistung in dem einen Jahr hingelegt. Allerdings sind 75.000 abzüglich Steuern und Schulden nicht sonderlich viel, um gut davon leben zu können. Deswegen wäre es umso interessanter gewesen, zu sehen, ob er im 2. Jahr nach dem "Neustart" mit 5.000 Euro eine ähnliche Performance hinlegen wird. Leider kam ausser Verlusten und Jammern nicht viel raus und seither ist es eben sehr still geworden. Da kann man bei einem Projekt, was einen solchen Namen hat, schon etwas mehr erwarten.
Liebe Redaktion,
aus 1000 € innerhalb eines Jahres rund 75.000€ zu ertraden, ist schon eine erstaunliche Leistung. Abzüglich Steuern bleiben da etwa 50.000€übrig. Ob Kai wirklich 46.000€ Schulden hatte oder nicht, ist einerlei.
Aber man kann von 50.000€ per anno doch sehr gut leben. Was verdienen Sie, liebe Redaktionsmitglieder? Oder anders gefragt: Wissen Sie überhaupt was heute der Durchschnittsverdienst ist?
Kay hat großartiges geleistet. Immerhin ist er inzwischen bei zwei Brokern als Webinar-Leiter tätig. Er wird seinen Weg gehen, auch als Day Trader. Da bin ich mir sicher.
Natürlich kann man von 50.000 Euro gut leben, aber es müssen eben konstant solche Gewinne eingefahren werden, jedes Jahr aufs Neue. Und spätestens hier wird es schwierig, wenn man so "aggressiv" tradet wie Kay.
Hallo Redaktion! 🙂
Ich stimme Ildiko und ferdinand voll und ganz zu.
Es ist eine prima Leistung aus 1000 EUR 50000 EUR zu machen.
Das ist mehr als das Doppelte, was ein Angestellter im Durchschnitt pro Jahr verdient.
(und wofür er viele Stunden das tun muß, was ihm ein anderer sagt, oder was vorgegeben ist)
Und was bedeutet denn schon "konstant"? Davon redet doch nur jemand, der weder selbständig, noch im Trading-Bereich aktiv ist.
Selbst ein Angestelltenverhältnis garantiert keine konstanten Einnahmen.
Eine Kündigung ist heute schneller ausgesprochen, als man "guten Morgen" sagen kann 😉
Hinzu kommt, dass Kay und auch andere Trader sowie Selbständige allg. sich ihre Zeit frei einteilen können.
Und das erhöht die Lebensqualität ungemein!
:-))
Also, weg mit dem Neid und selbst mal was auf die Beine gestellt ... Nur Mut! 🙂
In diesem Sinne
Isa 🙂
Also hab die Geschichte nur so ein wenig verfolgt von diesem Kay, ob es stimmt oder nicht, aber wenn ich 50.000€ (netto) nach allen Abzügen in einem Jahr ertrade, dann lehn ich mich an Kay´s Stelle zurück, fange mit nem geringen Kapital nochmal an und denke mir alle Neider können mich mal.
An diese Redaktion-Fuzzis, mit 50.000 lebt man wie ein König wenn man sich die Kohle einteilt, weiß nicht was manche für nen Luxus brauchen um gut zu leben, wenn man nicht gerade nen Porsche oder Ferrari braucht und die 50000 einteilt, lebt man sehr gut damit für ein Weilchen.
Und wenn man konstant an die 500 € jedes Monat ertradet , nebenbei noch ein bisschen was vom Staat kassiert, dann hat man mehr als irgendein Angestellter für ne 40 Std. Woche.
In diesem Sinne , Guten Trade!
@Isa
Konstant bedeutet nicht, jeden Tag oder Monat genau einen Betrag X zu erzielen. Konstant bedeutet, dass man langfristig Gewinne macht und diese auch wiederholt.
In der ursprünglichen Planung wollte Kay aber genau immer einen festen Prozentsatz pro Tag erzielen. Dass dieser Plan nicht funktioniert, hat er schnell eingesehen.
@TraderNewbie
Von 50.000 Euro lebt man nicht wie ein König. Zieh davon mal noch die Beträge für Versicherungen und Altersvorsorge ab, die auch ein Vollzeit-Trader braucht, dann bliebt kaum mehr übrig, als bei einem normalen Angestellten. Dafür hast du dann aber das Risiko, dass die Einnahmen ausbleiben, wenn die Märkte mal nicht mehr so laufen, wie du denkst.
Wer sich nur schon 500 Euro im Monat "ertraden" will, sollte bei einem max. Risiko von 1% und einem CRV von 2:1 zumindest 25.000 Euro als Trading-Kapital mitbringen, ansonsten kommt der Margin-Call schneller als man denkt.
Und abschließend vielleicht noch als Hinweis, dass man Trading-Gewinne versteuern muss, und wenn man "nebenbei" Geld vom Staat kassiert, stimmt etwas nicht. Schon mal überlegt, woher das Geld vom Staat kommt?
Nabend zusammen,
also ich habe mir ex post mal alle Videoblog-Einträge von Kay Brendel auf youtube.de angesehen. Die Idee dahinter ist schon originell und wie er das umgesetzt hat, fand ich für die Dauer des Projektes auch völlig in Ordnung.
Was sein Buch angeht (ich besitze eine Ausgabe) war ich angenehm überrascht. Ich fand es sehr unterhaltend. Ich habe allerdings auch nicht mit dem "todsicheren" Supersystem gerechnet. Es ist doch so: Jeder Trader muss erst mal drch eigene Erfahrungen seinen Weg finden. Das ist oft mit schmerzhaften und potentiell ruinösen Situationen verbunden. Das hat man ja auch bei Kay sowohl im Buch als auch in den Blogeinträgen deutlich sehen können (ich erinnere nur an den "legendären" Gold-Trade ohne SL!).
Ich persönlich empfinde das Traden oft als etwas sehr Einsames. Ich habe oft das Bedürfnis, mich mal mit anderen Tradern auszutauschen, bzw. ihnen mal über die Schulter zu schauen. Nicht um ihr "Supersystem" abzuschauen. So eine System gibt es nämlich nicht. Sondern um zu sehen, dass man nicht der Einzige ist, der menschlich und emotional immer wieder zu kämpfen hat, weil man denkt, man selbst ist der einzige Idiot, der es irgendwie nicht hinbekommt. Und dann hilft es ungemein, wenn man sieht, dass auch andere Fehler machen, vielleicht naive Vorstellungen haben bzw. hatten. Und dann bemerke ich auch eher die Fortschritte, die ich bei meinem ganz persönlichen Weg zur "Qualität im Trading" mache, wie Herr Voigt es wohl ausdrücken würde.
VG
Janus
Die Frage ist: Ist das hochgerechnet realistisch? Letztendlich könnte man ja mit 100.000 Euro anfangen und hätte dann 5 Millionen.
Nun ist es offiziell: Der Forexmillionaer ist seinen Blog bei godmode-trader los, wurde laut godmode "vollständig eingestellt". Und ebenso Kay weist auf Nachfrage darauf hin, das seine gesamte öffentliche Arbeit eingestellt ist.
War die Aktion aus 1000€ innerhalb eines Jahres 1.000.000€ zu machen tatsächlich nur reines Glück das da am Ende dennoch 75.000€ übrig blieben?