➡️ Neu hier? Erste Schritte beim Traden ➡️ justTRADE: Online-Broker ohne Depotgebühren
Geschrieben von forextotal am 28. Juli 2011
n/a

Warum Backtesting nichts bringt?

Backtesting von EA-SystemenFür viele Gurus, die nur auf die Technische Analyse setzen, sind die verwendete Handelssoftware und die darin enthaltenen Indikatoren und Expert Advisors das A und O beim Trading. Mit automatisierten Handelssystemen versuchen diese Gurus den Markt zu schlagen. Die Systeme werden ständig verfeinert und mittels Backtesting geprüft. Beim Backtesting wird ein solches System auf die Kurse der Vergangenheit angewendet. Viele dieser Expert Advisor Systeme haben eine erstaunlich hohe Trefferquote und scheinen problemlos zu funktionieren, wenn man sich die Resultate aus dem Backtesting ansieht. Allerdings hat die Sache einen ganz entscheidenden Haken.

Indikatoren können rückwirkend betrachtet immer gute Signale für den perfekten Einstieg und Ausstieg liefern. Verfeinert man sein System dahingehend, dass es beim Backtesting über einen langen Zeitraum erfolgreich ist, dann funktioniert dies auch, aber eben nur für die rückwirkende Betrachtung. Für die Zukunft liefern solche Indikatoren sehr oft nur Fehlsignale. Denn egal ob es eine Kerze in den Charts oder ein Gleitender Durchschnitt ist, der Verlauf ist erst dann gesichert, wenn der Zeitraum abgeschlossen ist, d.h. das Geschehen vorbei ist. Wer jetzt meint, einen Trade zu eröffnen, nur weil ein kurzfristiger Gleitender Durchschnitt einen längerfristigen geschnitten hat, der kann schnell eines Besseren belehrt werden. Wie "gleitend" schon so schön sagt, wird der Wert aus den Vorperioden ermittelt und geglättet. Der künftige Verlauf kann sich daher auch schnell in die andere Richtung drehen und aus einem gerade noch sichtbaren Schnittpunkt wird keiner mehr.

Die Betrachtung der Vergangenheit kann allenfalls Ansatzpunkte liefern. Für ein Backtesting von Indikatoren ist ein vergangener Kursverlauf nicht wirklich geeignet. Erst kürzlich habe ich wieder ein tolles EA-System gesehen, was eine Trefferquote von 99% haben soll. Alles schön und gut, was nützt es aber, wenn mit 99% der Trades nur 1% Gewinn erzielt wird und mit 1% der Trades 99% Verlust? Die Trefferquote sagt noch nichts darüber aus, wie erfolgreich ein System tatsächlich ist. Um bei dem EA-System zu bleiben, was ich gesehen hatte: Die Performance war eigentlich ganz gut, allerdings gab es über 12 Monate gesehen ein paar vereinzelte Trading-Tage, an denen der Drawdown 50% und mehr betragen hatte. Innerhalb kürzester Zeit wurden also die Gewinne von Wochen vernichtet. Ein gutes System sieht anders aus. Deswegen sollte man bei allem Vertrauen auf technische Dinge auch immer noch ein Augenmerk auf den Markt legen. Nachrichten und Wirtschaftsdaten sagen meist mehr als 1.000 Indikatoren.

Die in diesem Artikel angegebenen Informationen sollten nicht als Handelsempfehlung betrachtet werden. Stützen Sie Ihre Handelsaktivitäten auf eigene Analysen und Ihr eigenes Wissen. Und befolgen Sie immer die wichtigsten Schritte beim Trading - egal ob bei Aktien, Kryptos oder klassischen Währungen.

Datenschutz | Impressum